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Presseinformation
Cottbus, 19. September 2025
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PtX Lab Lausitz entwickelt Kriterien für den Markthochlauf grüner Kraft- und Grundstoffe
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PtX Lab Study „Grüne strombasierte Kraft- und Grundstoffe – Nachhaltigkeitskriterien für einen schnellen und sicheren Markthochlauf″ liefert Zertifizierungsvorschläge für die Produktion alternativer Treibstoffe und Basischemikalien
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Kompetenzzentrum PtX Lab Lausitz schlägt dynamische Kriterien für zehn zentrale Nachhaltigkeitsaspekte vor
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Der Umbau zu einer treibhausgasneutralen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft verlangt den Ausbau erneuerbarer Energien und den Ersatz fossiler Rohstoffe durch nachhaltige Alternativen. Strombasierte, grüne Kraft- und Grundstoffe – sogenannte Renewable Fuels of Non-Biological Origin (RFNBO) – sind unverzichtbar für die Verkehrs- und Industriewende. Damit ein Markt für diese entsteht, bedarf es Vertrauen und breit akzeptierter Nachhaltigkeits-Labels. Wie diese ausgestaltet werden sollten, analysiert die neue Studie des PtX Lab Lausitz.
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Die Transformation des Mobilitätssektors und der chemischen Industrie gelingt nur, wenn der Markthochlauf alternativer Kraft- und Grundstoffe schnell, gerecht und ökologisch verantwortungsvoll erfolgt. Zu diesem Schluss kommen die Autor*innen der am 17. September 2025 veröffentlichten PtX Lab Study „Grüne strombasierte Kraft- und Grundstoffe – Nachhaltigkeitskriterien für einen schnellen und sicheren Markthochlauf″. Die Ergebnisse der Untersuchung stellte das Team des PtX Lab Lausitz vor zwei Tagen öffentlich vor.
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Synthetische Kraft- und Grundstoffe – Schlüssel der Wirtschaft von morgen Eine wettbewerbsfähige und zugleich treibhausgasneutrale Wirtschaft fußt auf zukunftsfähigen Technologien und nachhaltigen Rohstoffen. Kraft- und Grundstoffe, die aus erneuerbaren Energien synthetisch hergestellt werden, sind hierfür unabdingbar, insbesondere in den schwer elektrifizierbaren Sektoren wie Luft- und Seeverkehr sowie in der Industrie. „Für alle Arten alternativer Kraftstoffe sollten soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien gelten, die über Fragen zu Treibhausgasemissionen und zum Strombezug hinausgehen“, erklärt Anita Demuth, Leiterin des Fachgebiets PtX Mobilität anlässlich der Studienveröffentlichung. „Der RFNBO-Markthochlauf muss Tempo mit Pragmatismus und langfristiger Robustheit vereinen“, so Demuth weiter. Dies ist wichtig, um Risiken zu reduzieren und Technologieneutralität zu gewährleisten. „Damit die Märkte für grüne Power-to-X (PtX)-Technologien wachsen können, müssen die Ambitionen kontinuierlich gesteigert werden“, fassen die Autor*innen zusammen.
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Neue Kriterien für zehn zentrale Nachhaltigkeitsaspekte Das vom PtX Lab Lausitz erarbeitete Kriterienset bewertet RFNBO nicht nur technisch, sondern auch hinsichtlich ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Faktoren. Solch dynamische Nachhaltigkeitskriterien ermöglichen es, sich an allen Phasen der Marktentwicklung zu orientieren. Ergänzend haben die Autor*innen der Studie einen zeitlich gestaffelten Ansatz auf Basis eines S-Kurven-Modells entwickelt. Mithilfe dessen wird ein zeitlich gestaffelter Markthochlauf grüner Kraft- und Grundstoffe ermöglicht – von Pilotprojekten in der Frühphase bis hin zum flächendeckenden Einsatz im Reifestadium. Darüber hinaus sind aber auch Rahmenbedingungen erforderlich, die Politik, Industrie und Zivilgesellschaft gemeinsam gestalten. Hierfür gibt die Studie unter anderem folgende konkrete Handlungsempfehlungen:
- Staatliche finanzielle Förderung an besonders hohe Nachhaltigkeitskriterien knüpfen
- Globale Harmonisierung von Nachhaltigkeitskriterien fördern
- Nachhaltigkeitsziele in Importstrategien für Wasserstoffderivate integrieren
Die Studie steht auf der Webseite des PtX Lab Lausitz barrierefrei zum kostenfreien Download zur Verfügung.
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Bildmaterial
Bildunterschrift: Team des PtX Lab Lausitz mit den Expert*innen von Agora Industrie, RSB und Fraunhofer IEE beim PtX Lab Release zur Vorstellung der PtX Lab Study „Grüne strombasierte Kraft- und Grundstoffe – Nachhaltigkeitskriterien für einen schnellen und sicheren Markthochlauf″
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(v.l.n.r.: Lukas Horndasch und Dr. Lorenzo Cremonese, Referenten im PtX Lab Lausitz, Dr. Matthias Deutsch, Programmleiter Wasserstoff bei Agora Industrie, Anja Paumen, Referentin im PtX Lab Lausitz, Dr. Harry Lehmann und Anita Demuth, Leiter und stellvertretende Leiterin des PtX Lab Lausitz, Amparo Arellano, Direktorin für Standards und Zertifizierungen bei RSB, und Jochen Bard, Bereichsleiter für Energieverfahrenstechnik beim Fraunhofer IEE)
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Hinweis: Dieses und weitere Fotomotive des PtX Lab Release können Sie für die Verwendung redaktioneller Zwecke hier kostenfrei herunterladen: Download Fotos.
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Über die Studie
Die neue PtX Lab Study „Grüne strombasierte Kraft- und Grundstoffe – Nachhaltigkeitskriterien für einen schnellen und sicheren Markthochlauf″ knüpft an die 2022 vom PtX Lab Lausitz veröffentlichte Studie „Entwicklung von PtX-Nachhaltigkeitsstandards und -indikatoren“ an. Für die Aktualisierung wurden neue Daten generiert, der Geltungsbereich auf maritime Kraftstoffe und Chemikalien erweitert sowie spezifische Kriterien für die Wassernutzung und weitere gesellschaftliche Aspekte entwickelt. Die neueste 138-seitige Publikation entstand unter Federführung von Lukas Horndasch und Nils Fuchs, Referenten im Kompetenzzentrum, sowie Dr. Harry Lehmann und Anita Demuth, dem Leiter und der stellvertretenden Leiterin des PtX Lab Lausitz. Hinweis: Dieses und weitere Publikationen des PtX Lab Lausitz finden Sie auf der Webseite im Bereich „Publikationen".
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Über das PtX Lab Lausitz
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Das „PtX Lab Lausitz – Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff“ erarbeitet die fachlichen Grundlagen für den Markthochlauf einer umweltverträglichen und nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Power-to-X (PtX)-Produkten auf Basis von grünem Wasserstoff. Das Lab ist Wissensplattform, Impulsgeber und Ansprechpartner für Industrie und Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Das in Cottbus (Brandenburg) angesiedelte Kompetenzzentrum ist ein Geschäftsbereich der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE). Die ZUG ist eine gemeinnützige Gesellschaft und spezialisierte Projektträgerin für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Mit mehr als 1.000 Beschäftigen an den Standorten Berlin, Cottbus und Bonn entwickelt und bearbeitet diese im Auftrag mehrerer Bundesministerien eine Vielzahl von Förderprogrammen und strategischen Projekten.
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