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Presseinformation
Cottbus, 27. Mai 2025
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Schlüsselressourcen für den Flugverkehr von morgen – das PtX Lab Lausitz in Brüssel
- Kompetenzzentrum PtX Lab Lausitz thematisiert in Brüssel die Sicherung kritischer Ressourcen bei der Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe
- Rolle von synthetischem Kerosin für die Defossilierung der Luftfahrt im Fokus
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Unter dem Motto „The raw materials behind e-kerosene: Securing critical resources for the EU“ lud das PtX Lab Lausitz Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Verbänden am 13. Mai 2025 in die belgische Hauptstadt ein. Mit externen Expert*innen diskutierte das Team des Lausitzer Kompetenzzentrums, wie die Rohstoffbasis für Power-to-Liquid (PtL)-Kerosin in der Europäischen Union (EU) langfristig gesichert werden kann.
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Strombasierte nachhaltige Flugkraftstoffe (englisch: electricity-based sustainable aviation fuels, eSAF) gelten als Schlüsseltechnologie für die Defossilierung der Luftfahrt. Sie eröffnen die Möglichkeit, fossile Brennstoffe im Luftverkehr zu ersetzen. Ihre Herstellung und der damit verbundene Markthochlauf stehen jedoch vor erheblichen Herausforderungen: Welche Rohstoffe sind für die verschiedenen Produktionspfade von PtL-Kerosin entscheidend? Wie lassen sich bestehende Engpässe überwinden? Welcher Herstellungsweg ist der vielversprechendste?
Diesen Fragen widmet sich das PtX Lab Lausitz unter anderem in der kürzlich aktualisierten Studie „Ressourcenbedarf und -verfügbarkeit für treibhausgasneutralen Flugverkehr“. Die Ergebnisse zeigen: Für eine nachhaltige und skalierbare PtL-Produktion sind unter anderem nachhaltige CO₂- und erneuerbare Energiequellen, Wasserstoff sowie kritische Metalle wie Nickel, Platin und Iridium entscheidend.
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Austausch mit politischen Entscheidungsträger*innen in Brüssel
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In Fachgesprächen mit internationalen Expert*innen, die der Einladung des PtX Lab Lausitz nach Brüssel gefolgt waren, vertiefte das Team die Fragen zum klimaneutralen Fliegen. Impulsgeberinnen waren Isabelle Dupraz, stellvertretende Direktorin der European Initiative for Energy Security (EIES), sowie Alessandra Hool, Geschäftsführerin der ESM Foundation. Auf dieser Grundlage diskutierten die Anwesenden in moderierten Workshops unter Leitung der PtX-Referent*innen Sophie Kamrad, Sepideh Rabiee Talkhouncheh und Dr. Lorenzo Cremonese geopolitische Aspekte sowie technologisch-regulatorische Herausforderungen.
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Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige europäische Luftfahrt
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„Faire und gleichberechtigte Partnerschaften zwischen den exportierenden und den importierenden Ländern sind die Basis stabiler Handelsbeziehungen für kritische Ressourcen“, fasst Dr. Lorenzo Cremonese, Projektleiter der PtX Lab Study zum treibhausgasneutralen Flugverkehr, die Ergebnisse der Workshops zusammen. „Sie sind der Schlüsselfaktor für die Resilienz in der Rohstoffversorgung", ergänzt Sophie Kamrad mit Blick auf die geopolitischen Impulse, die aus den Gesprächen hervorgingen.
Der intensive Austausch mit Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden offenbarte zentrale politische Handlungsfelder:
- Recycling von Metallen, für die es bereits einen Business Case gibt, priorisieren
- Partnerschaften mit rohstoffproduzierenden Ländern aufbauen und pflegen
- Forschung zu Seltenen Erden und Metallen für die eSAF-Herstellung intensivieren
- Errichtung europäischer Elektrolyseure und damit Wettbewerbsfähigkeit fördern
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Bildmaterial
© PtX Lab Lausitz | Toni Kretschmer
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Bild oben: Team des PtX Lab Lausitz und die beiden Expertinnen beim Workshop-Event in Brüssel (v.l.n.r.: Sepideh Rabiee Talkhouncheh, Sophie Kamrad, Isabelle Dupraz, Alessandra Hool und Dr. Lorenzo Cremonese)
Bild unten: Fachlicher Austausch der Teilnehmenden im Rahmen des Workshops „Technological and regulatory choices for net-zero aviation under resource uncertainty"
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Über das PtX Lab Lausitz
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Das „PtX Lab Lausitz – Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff“ erarbeitet die fachlichen Grundlagen für den Markthochlauf einer umweltverträglichen und nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Power-to-X (PtX)-Produkten auf Basis von grünem Wasserstoff. Das Lab ist Wissensplattform, Impulsgeber und Ansprechpartner für Industrie und Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Das in Cottbus (Brandenburg) angesiedelte Kompetenzzentrum ist ein Geschäftsbereich der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE). Die ZUG ist eine gemeinnützige Gesellschaft und spezialisierte Projektträgerin für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Mit mehr als 900 Beschäftigen an den Standorten Berlin, Cottbus und Bonn entwickelt und bearbeitet diese im Auftrag mehrerer Bundesministerien eine Vielzahl von Förderprogrammen und strategischen Projekten.
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